Die letzten Wochen sind ziemlich schnell vergangen! Wie kommt es, dass das so scheint? Meine Lieblingstheorie ist ja, dass gleichbleibende Tages-Erlebnisse vom Gehirn immer schön übereinander abgelegt und dann zu einer Erinnerung komprimiert werden. Dadurch scheint es einem, dass die Zeit ziemlich schnell vergeht, genauer gesagt eine ganze Woche oder auch mehr zu einem ereignislosen Tag zusammen schnurren kann.
Aber ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich zurzeit kein Problem mit zu wenig Ereignissen habe. Von heute auf morgen hat sich der gesundheitliche Zustand meiner 84-jährigen Mutter dramatisch verschlechtert. Auf eine Hirnblutung folgte eine Operation, eine neurologische Früh-Reha, in der sie einen epileptischen Anfall und nur ein paar Tage später einen Schlaganfall mit einer anschließenden weiteren Operation hatte. Das aktuelle »Delir« hält an und der nächste Termin für eine Operation wurde angekündigt. Dieses Mal mit dem Ziel der Risikominimierung in Bezug auf das Schlaganfallrisiko. Da schwirrt einem schon der Kopf! Viele, neue Eindrücke und trotzdem rast die Zeit. Meine eingangs erwähnte Theorie scheint noch nicht belastbar zu sein.
Schlimmer ist aber, dass Tochter / Sohn sich möglichst tagesaktuell ein Bild machen soll, um die Erkrankte bestmöglich zu beraten und Ärzten das Go oder auch nicht zu geben. Leider helfen auch Patientenverfügungen oder Vorsorgevollmachten nur wenig, wenn die Patientin mal wach und ansprechbar und im nächsten Moment durch den Wind ist.